
In diesem Jahr hatten wir uns ja vorgenommen, etwas mehr über den Alltag in unserer Firma zu berichten.
f&e@transresult.de
Eine Aufgabe, die hier regelmäßig läuft, ist Forschung und Entwicklung (F&E). Ein Teil dieser F&E ist es, den StatusQuo und die Veränderungen der organischen Sichtbarkeit unserer Kundensysteme zu messen, zu analysieren und Entscheidungen über Veränderungen in unserer Softwareplattform zu treffen.
Wofür wir unseren Sichtbarkeitsindex brauchen?
In den ersten Jahren mit der Google Suchmaschine war dieses "F&E" ein realtiv einfaches (mathematikfreies) Unterfangen, denn Google veröffentlichte monatlich ein sog. "Index Update".
Damals (2000 bis Juli 2003) wurde tatsächlich eine neue Indexdatenbank (ein sog. „binary“) in die verschiedenen (regionalen) Datacenter „gepushed“, durch das dann alle
Suchanfragen aus einer Region (e.g. Europa) geleitet wurden.
Es geschah so in der Regel nur einmal im Monat, dass Google die Reihenfolge der Suchergebnisse angepasste, was dann zu dem doch bekannt gewordenen Phänomen GoogleDance führte. Das waren Zeiten für "SEO's und Suchmaschinenoptimierer"...
... denn es war einfach, die relative Positionsveränderung in den Google-Ergebnisseiten in Bezug auf die relativen Veränderungen (die man an der Domain/Webseite vorgenommen hatte) zu vergleichen und so (durch Empirie) eine zeitpunktbezogene
Elastizität zu ermitteln.
In dieser Zeit es war es natürlich auch einfach gut bei Google "zu ranken", denn man konnte aus dieser Erfahrung schnell lernen... ...und
- es gab im Google Index nur 8 Milliarden Webseiten (heute sind es 1000 Milliarden)
- es gab keine Google Penalties (heute sind uns 13 penalty Formen bekannt)
- es gab auch kein Social media, etc…
Mit dem AlgoUpdate (CodeName "Fritz") in Juli 2003 beendete Google den monatlichen Releaseprozess und wechselte in Richtung täglicher Updates der Datacenter. Im November 2009 veröffentlichte Google dann unter dem Codenamen "caffeine" die radikalste Infrastrukturveränderung der Firmengeschichte. Die technischen Ziele waren "BIGDATA, speed crawling, expand the index, and integrate indexation and ranking in nearly real-time."
Seit 2009 "ranking in nearly real-time"
Das war eine Hammer für die Suchmaschinenoptimierer, denn ab nun konnte man nicht mehr zuordnen, welche inhaltliche, bzw. technische Veränderung an einer Webseite was genau bewirkt hat.
Spätestens seit diesem Zeitpunkt braucht man einen Sichtbarkeitsindex, denn Google verändert die Suchreihenfolge seit Nov 2009 täglich! Weltweit!
Allein im ersten Jahr mit der neuen RealTime-Infrastruktur hat Google im Schnitt 1,6 mal am Tag den Indexreihenfolge in den Suchergebnisseiten geändert! Das sollte jedem klarmachen, warum spätestens seit 2009 eine zeitpunktbezogene Suchmaschinenoptimierung Unsinn ist.
So ein "Zeitpunktbewertungsverfahren einer Domain" braucht man natürlich nur, wenn man in professionellen Rahmen Aussagen bzgl. organischer Googlesuchmaschinenreichweite einer Domain machen will. Ein klassischer Suchmaschinenoptimierer oder SEO-Linkbuilder hat sowas das sicher nicht, denn beide sind nicht am langfristigen Reichweitenerfolg oder gar einer Zusammenarbeit mit Google interessiert.
Unser Sichtbarkeitsindex TRSIX
Wir haben die Entwicklung eines statistischen Bewertungsverfahrens lange vor Googles caffeine update begonnen und bis heute sukzessive weiterentwickelt. Die erste Idee war ein Sichtbarkeitspotential für eine Domain vergleichbar (als Indexwert) darzustellen, um so relative Veränderungen vergleichen zu können und technische Fehler und Potentiale von inhaltlichen Veränderungen zu trennen.
Unser Sichtbarkeitsindex setzt sich aus folgenden Bewertungsgruppen (Teilindizes) zusammen
- aus einem Technischen Index
- aus einem Content Index
- aus einem Netzwerk Index
- einem Dämpfungsfaktor „ContentNetzwerk Überdeckung“
- und (seit 2010) aus einem Social Index
Unser technischer Index besteht aktuell aus 173 Signalen (technisch messbaren Rankingfaktoren), die wir in unserem „TechIndex“ gewichtet haben. Google spricht selbst seit Jahren davon, dass sie ca. 200 Signale für die Suchergebnisreihenfolge auswerten; wir denken aber, dass es bei Google deutlich mehr sind.
Die Kunst liegt in dem herausarbeiten der Signale und insb. der Gewichtung der Signale zueinander. Jeder, der langfristig von Google profitieren möchte, sollte versuchen, hier möglichst nahe an Googles Realität zu kommen. Das wird aber nur "mathematisch approximativ" gelingen, da Google ja inzwischen täglich die Suchergebnisse (d.h. Gewichtung und Dämpfung der Signale zueinander) verändert.
Soweit mein 1.Teil zu unserem Sichtbarkeitsindex.
Frage ??? ... einfach stellen!
Vielleicht gibt es ja noch einen 2. Teil